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Test
 
Die Route der Hessen-Tour

12. Etappe     240600,   80 km

Schlüchtern - Bad Orb (Main-Kinzig-Kr.) - Gelnhausen - Hanau

Gleich am nächsten Tag startete ich diese Etappe, die auf der Karte so smooth 'n' easy aussah und in Wirklichkeit doch so lang erschien. Woran wohl auch der ständige Gegenwidn, die 8/8-Bewölkung und der ständig drohende (und zweimal auch einsetzende) Regen Schuld sein dürften.
Recht spät kam ich in Schlüchtern an, erfreute mich der Abfahrt vom Bahnhof und ging kurz vor Ortsende erst einmal einkaufen, um einem Schaer zu entkommen. Dann folgte ich dem R3 durchs hübsche Steinau an der Straße bis Bad Soden-Salmünster. Dort wechselte ich auf die alte B 40, weil von dort aus recht bald ein Weg nach Bad Orb abzweigen sollte. Entweder der kam gar nicht oder ich habe ihn bloß nicht bemerkt (was allerdings eher unwahrscheinlich ist, weil die A 66 direkt parallel zur Straße verläuft - und eine Brücke oder eine Unterführung fallen einem doch schon ins Auge). Auf jeden Fall stand ich kurz vor Wächtersbach, als ich den nächsten (einzigen?) Weg gen Süden entdeckte. Auf der alten B 40 ging es erst hinab, dann wieder hinauf. Ich entschied mich für den Weg direkt nach oben, was sich als geringfügiger Fehler erwies: Er verlor sich in einer steilen Fahrspur auf vom Regen der vergangenen Tage nassem Lehm. Aber auch dieser Abschnitt war zu bewältigen, der Rest der Strecke kam auf gemischten Feld-Wald-und-Wiesen-Wegen daher.
Bad Orb , vorletzter nicht kreisstädtischer zwanzig-Kilometer-Punkt, ist ein Kurort wie man ihn sich vorstellt. Ruhig, in reizender Gegend gelegen, recht schön, ein bisschen langweilig, und die Läden machen samstags noch um halb zwei zu. Tolle Wurst, eigentlich wollte ich noch meinen Proviant aufgefüllt haben. So startete ich dann gleich wieder durch - auf dass ich vor vier in Gelnhausen sein möge.
An einem alten Kleinbahngleis entlang ging es die Orb hinunter ins Kinzigtal. Doch bevor ich dort ankam, kam noch schnell ein dreißig-Minuten-Schauer bei mir an. Immerhin erwies sich die Baumgruppe, unter die ich mich noch schnell flüchten konnte, als dicht genug.
Endlich im Kinzigtal angekommen orientierte ich mich an den Hinweisschildern für Radfahrer nach Wirtheim und Gelnhausen. Ein kleiner Verfahrer schlich sich noch ein (der Weg, auf den ich eigentlich wollte, war woanders als man von der Karte her vermuten konnte), und so kam ich gerade kurz nach vier in der Barbarossastadt Gelnhausen an. Na ja. Einkaufen war ja auch nicht so wichtig. Stattdessen schaute ich mir halt die Barbarossaburg, den Hexenturm, die Marienkirche und den Obermarkt an .
Nachdem ich mich noch ein wenig gestärkt hatte, machte ich mich auf, die letzten 22 Kilometer auf dem Rhein-Main-Kinzig-Radweg nach Hanau hinter mich zu bringen. Der Gegenwind war sehr lästig, die an sich recht schöne Gegend zog sich hin, vor und in Erlensee mangelte es etwas an Orientierungshilfen, dahinter war meine kopierte Karte (die für den Lenker) zu Ende, und überhaupt waren es am Ende 29 Kilometer gewesen.
Entsprechend froh war ich, endlich in Hanau anzukommen. Dort schaute ich mal kurz durch die - nicht wirklich aufregende - Altstadt (die anderen Stadtteile sind auch nicht so viel schmucker) und machte noch einen kleinen, sich lohnenden, Abstecher zum Schloss Philippsruh , bevor ich pünktlich zur Abfahrt meines Zuges, an der im Krieg schwer zerstörten Wallonisch-Niederländischen Kirche vorbei, zum Bahnhof fuhr.

13. Etappe     250600,   94 km

Hanau - Dieburg - Erbach (Odenwald)

Tage später schlängelte ich mich bei angenehmem Wetter vom fürchterlichen Hanauer Hauptbahnhof durchs Gewerbegebiet nach Auheim, wo ich den Main überquerte und auf den Mainuferweg gelangte. In Hainburg traf ich auf den ersten (und von der Darstellung der Planeten her schönsten) Planetenweg, der mir begegnen sollte - eine maßstabsgetreue Darstellung der Planeten unseres Sonnensystems und der Entfernungen zwischen ihnen, garniert mit Informationen über sie. Wenn's von der Sonne bis zum Pluto schon einige sich hinziehende Kilometer sind - wie unvorstellbar groß ist da die Entfernung zum uns nächsten Stern. In diesem Maßstab müsste man einmal um die Erde radeln ...
In Seligenstadt bog ich vom Main ab und nahm schön ruhige Waldwege nach Babenhausen. Was sich nicht als ganz so einfach herausstellte wie es auf der Karte aussieht. Aber egal. Von Babenhausen hangelte ich mich durch Örtchen links und rechts der B 26 nach Dieburg.
Dieburg fand ich nicht so interessant, aber immerhin auch nicht hässlich . Imposant indes fand ich die Goetheschule , an der ich auf meinem Weiterweg gegen Süden in die ersten Ausläufer des Odenwaldes vorbeikam. Nach einigen Kilometern ging es hinter Lengfeld heftigst hoch nach Hering, und das auf einem Fernradweg (R4). Nach Norden kann man hier einige Kilometer weit sehen (ich fühlte mich sehr an meine Heimat erinnert, wäre da nicht am Horizont im Dunste der Taunus gewesen). Hier in Hering sollte dann also der Odenwald so richtig losgehen. Tat er aber nicht wirklich, hinter dem Ort hielt sich meine Route noch ein wenig oben , um dann bis auf weiteres in der Tiefe zu verschwinden - ab jetzt ging es nämlich auf gepflegten (Rad-) Wanderwegen in Flusstälern über Höchst im Odenwald, Bad König, den zweiten Planetenweg und Michelstadt nach Erbach mit seinem schön angelegten, gut erhaltenen Stadtkern
Dummerweise fing es, kaum dass ich richtig in der Stadt war, an zu regnen. Aber weiter wollte ich ja heute sowieso nicht, und wenig später ging ein Zug nach Frankfurt, also machte ich mich bald auf zum Bahnhof und fuhr von dannen.


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