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Test
 
Die Route der Baden-Württemberg-Tour

5. Etappe     300802,   92 km

Pforzheim - Steinegg (Enzkr.) - Monbachtal (Kr. Calw) - Calw - Böblingen - Tübingen

Der Freitag lief etwas schleppend an - muss wohl damit zusammenhängen, wenn man in Federbetten liegt *g*. Auf dem Weg durch die beziehungsweise aus der Stadt fotografierte ich noch die Stiftskirche St. Michael samt Lutherdenkmal Pforzheim; Stiftskirche St. Michael und Lutherdenkmal und knipste dann das siebenunddreißigste Foto weg (ziemlich gut geworden, wie ich finde) Pforzheim; Benjamin.
Nach Calw hätten wir auch einfach die Nagold entlang fahren können, aber dort gibt es augenscheinlich nur die Bundesstraße, so dass wir erst auf Waldwegen die Würm hochfuhren - wunderschön, der Weg mit dem Flüsschen daneben, in dem Findlinge lagen, die sich bestimmt gut dazu eignen, daraus sitzend Fotos zu machen. In Steinegg bogen wir dann nach Neuhausen ab und hüpften von dort ins Monbachtal hinüber, das uns ins Nagoldtal führte, und wo mir bei der rasanten Abfahrt der Fahrtwind praktischerweise die Linse aus dem Auge schlackerte.
Nach der Zwangspause beim Jugenderholungsheim unten kamen wir dann auf Waldwegen über Bad Liebenzell (Burg BadLiebenzell; Burg Liebenzell, Stadtkirche BadLiebenzell; ev. Stadtkirche) und Hirsau (Klosterruine [302]) nach Calw weiter. Na, haben die Altstadt Lederstraße Calw; Lederstraß, Rathaus Calw; Rathaus) und wir nicht Modelqualitäten Calw; Altstadt Calw; Benjamin Calw; Benjamin Calw; Ingo Calw; Ingo!? ;-)
Und dann: Berg hoch ins Hecken- und Schlehengäu (wer zum Henker denkt sich solche Namen aus!?) und durch Aidlingen nach Böblingen hinüber, wo wir ein bisschen auf dem Markt herumdrielten (Rathaus Böblingen; Rathaus, Stadtkirche und Markt Böblingen; Stadtkirche und Markt).
Doch durch den verzögerten Aufbruch des Morgens drängte die Zeit mal wieder etwas, wir wollten ja noch nach Tübingen. Um die Bundesstraße zu umgehen, sollte es auf einer kleineren Straße durch den Schönbuch gehen, über Schönaich und Weil im Schönbuch. Als wir hinter letzterem die erste fette Steigung genommen hatten, standen wir vor der B 464 und der Entscheidung, jetzt diese und anschließend die B 27 zu nehmen, wo allerdings laut Karte reichlich Verkehr und kein Radweg zu sein schien, oder den Waldweg geradeaus, für den noch mal eine lange Steigung in der Karte verzeichnet war. Wir entschieden uns gottseidank für letzteres Bei den Steigungspfeilen handelte es sich nämlich um einen Druckfehler - es ging auf einem schnurgeraden Waldweg mit gutem Belag steilstens in Tal hinunter - 70 Stundenkilometer! Leider mussten wir bald hinter der Talsohle scharf abbiegen, doch auch hier rollte es sich einfach so dahin, an einem Bach entlang bis Bebenhausen und ab dort den Radweg an der B27 entlang nach Tübingen hinein. Als wir dort ankamen, war es fast schon dunkel, dennoch blieben erst mal zu Abendbrot und "Tagesabrechnung" in der von Studenten schier überquellenden Stadt sitzen - ob man im Dunkeln nach einem Schlafplatz sucht oder im Dunkeln, ist schließlich auch wurst. Wir kehrten sogar noch auf ein Weinchen in der Alten Kunst ein. Zum Schlafen fanden wir schließlich einen Platz unter der Neckarbrücke Tübingen; Schlafplatz jenseits des Fußgängertunnels (der, schmal wie er ist, vor dem Bau des anderen Tunnels durch den Schlossberg tatsächlich für den Autoverkehr gebaut worden war).

6. Etappe     310802,   102 km

Tübingen - Reutlingen - Nürtingen - Göppingen - Schwäbisch Gmünd

Nach der nicht gerade warmen Nacht und der obligatorischen Knips-Runde (Markt mit Rathaus Tübingen; Markt Tübingen; Rathaus und Markt, Schloss Tübingen; Schloss und Stiftskirche Tübingen; Stiftskirche) fuhren wir dann über Neckarradweg und Kirchentellinsfurt weiter nach Reutlingen. Dort gönnten wir uns nach der Durchquerung der FuZo (Tübinger Tor Reutlingen; TübingerTor , Marienkirche Reutlingen; Marienkirche Reutlingen; Marienkirche, Rathaus Reutlingen; Markt und Rathaus, Gartentor (das heißt echt so!) Reutlingen; Gartentor) mal 'ne warme Mahlzeit, und ich rief meine Großtante in Schwäbisch Gmünd an, um zu fragen, ob wir heute bei ihr übernachten könnten. Konnten wir.
Und schon waren wir wieder auf dem Weg, in Oferdingen wieder auf den Neckarradweg zu treffen. Ein wenig später zog sich der Himmel zu, in Fahrtrichtung drohten dunkle Wolken; als wir Nürtingen (Stadtensemble mit Stadtkirche Nürtingen; Altstadt und Stadtkirche, Blockturm Nürtingen; Blockturm, Rathaus mit Rieger'schem Haus Nürtingen; Riegersches Haus und Rathaus, Kreuzkirche und Schillerplatz Nürtingen; Kreuzkirche und Schillerplatz) erreichten, tröpfelte es auch etwas, doch nach unserer Rast sah es alles schon etwas freundlicher aus.
Weiter den Neckar herab trafen wir dann auf die Fils - in Plochingen am Hundertwasser-Haus vorbei -, der wir auf dem Filstalradweg bis nach Göppingen folgten.
Als wir in Göppingen (Storchen Göppingen; Storchen, Markt und Rathaus Göppingen; Markt und Rathaus) ankamen, wurde der Himmel wieder dunkler, aber wir waren ja schließlich bei Tante Lotte angemeldet, und dort würde es, sollte man in den Regen kommen, auch eine warme Dusche geben :-), abgesehen davon, dass man sich jetzt auch nicht einfach wieder so abmelden mochte. Aber noch blieb es trocken. Wie wir auf der Marktstraße noch eine kleine Vesper einlegten, sprach uns eine Frau an, offensichtlich oder besser offengehörlich einer Sekte angehörig. Las uns eine Passage aus ihrem Büchlein vor und verwickelte uns in ein Gespräch. Als sie merkte, dass sie bei uns keinen Treffer landen konnte, zog sie mit den Worten, sie müsse jetzt mal weiter, von dannen. Hundert Meter weiter war es dann wohl mit dem "Müssen" getan, sie sprach den nächsten an ... Insgesamt war diese Episode denn ein typisches Beispiel von "Schlagfertigkeit ist das, was einem vierundzwanzig Stunden später einfällt". Denn Martins Schwester hatte zum Geburtstag eine Collage geschenkt bekommen, die jetzt noch zu Hause auf dem Flur lag. Dort waren auch "10 Wege, jemanden in den Wahnsinn zu treiben" aufgeklebt, und deren einer lautete: "Antworte auf alles, was Dein Gegenüber sagt, mit: "Das ist das, was Du glaubst." Das funktioniert, sogar, wenn das Gegenüber dies kennt, das hatten wir in diesen Tagen recht ausgiebig aneinander ausprobiert - und jetzt, wo es wie die Faust aufs Auge gepasst hätte, fiel es keinem von uns beiden ein. Na toll.
Anyway, schlagfertig hin oder her, nicht allzu lange später brachen wir wieder auf, gen Schwäbisch Gmünd, über Hohenstaufen. Wir nahmen nicht den alten Kleinbahndamm, der jetzt als Radweg ausgebaut war, jedenfalls nicht bergauf, und auch nicht die Hauptstraße. Dafür war dann der Aufstieg ab Hohrein megasteil (Blick vom Hang aus gen Westen, mit Benjamin Hohenstaufen; gen Westen und Benjamin). Geschoben maximal drei Stundenkilometer ... Auf dem Weg dorthin hatten wir den Hohenstaufen Hohenstaufen anfänglich gar nicht sehen können durch die Regenwand, die davor stand Hohenstaufen noch im Regen; aber bis wir gerade oben - wieder auf der Hauptstraße - waren, hatte sich der Regen so weit zurückgezogen, dass wir nur von unten nass wurden. An der Straße herunter konnte man dann sehen, wie viel Wasser da runtergekommen war: Ein von oben kommender Feldweg war über die halbe Straße geschwemmt worden. In Lenglingen trafen wir dann auf die oben erwähnte Kleinbahntrasse, die wir ab hier benutzten. Als wir gerade so wieder ins Rollen gekommen waren, gab es doch noch einen wolkenbruchartigen, aber sommerwarmen Regenfall. Ich bewahrte meine Klamotten durch einfaches Ausziehen vor dem Nasswerden. Pünktlich kurz vor Schwäbisch Gmünd hörte der Regen auch wieder auf. Auf der anderen Seite des Remstales mussten wir dann wieder fast ganz hoch, aber kamen beinahe pünktlich bei Tante Lotte an, wo wir eine schöne warme Dusche nahmen, nett zu Abend aßen und bis spät noch die Zeit verplauderten (Tante Lotte und ich Schwäb. Gmünd; Ingo und Tante Lotte).

Intermezzo 1

Der Wetterbericht für den nächsten Tag war sehr schlecht; bis Mittag regnete es auch, so dass wir beschlossen, es vorerst gut sein zu lassen, fuhren zum Bahnhof und nahmen unsere Züge; bis Cannstadt noch den gleichen, dann Ben nach Berlin und ich erst mal nach Ludwigsburg.
Im Regionalexpress, der mich von Ludwigsburg nach Frankfurt brachte (Vorteil 1: kein Umsteigen, Vorteil 2: Da über den Odenwald, billiger wegen Semestertickets, Vorteil 3: Zeitlich recht günstig), hatte ich dann noch eine Begegnung mit Schaffnern der unfähigen Sorte. Da der Zug kein eigenes Fahrradabteil besaß, stellte ich mein Rad in den Eingangsbereich, wie ich es seit Jahren gewohnt war, und wie es auch in jeder entsprechenden Publikation der Bahn zu lesen steht. Nur dem Schaffner war das offensichtlich neu; er fragte mich gar in nicht gerade freundlichem Ton, warum ich überhaupt diesen Zug ohne Fahrradabteil nähme. Da fiel mir dann auf Anhieb erst mal überhaupt nichts ein, so baff war ich. Erstens ob des Tonfalls und zweitens ob der Tatsache, dass der gute Mann offensichtlich noch nicht mal wusste, dass sein Zug im Fahrplan dieses nette kleine Fahrradsymbol trägt. Er meinte jedenfalls, da die Seite, auf der der Bahnsteig sei, auf dieser Strecke sehr häufig wechsle, könne mein Rad dort nicht stehenbleiben, ich möge es mit ins Großraumabteil (war eins mit Klappsitz) nehmen. Tolle Idee, wirklich ganz hervorragend, weil sich dieser Waggon in der Mitte des Zuges befand und es offensichtlich nur ein einziges funktionierendes Klo gab, so dass alle Leute von vorne, die aufs Klo wollten, sich dran vorbeizwängen mussten (auf der ganzen Strecke ist nebenbei erwähnt glaube ich kein einziges Mal diese Tür benutzt worden). Da die Strecke einige Stunden in Anspruch nehmen würde, hängte ich dann mein treues Ross lieber auf RE von Ludwigbsurg nach Frankfurt; Fahrradbeförderung begrenzt möglich - was sich wohl auch nicht gerade günstig auf die Stabilität ausgewirkt haben dürfte, was wiederum in der folgenden Etappe eine gewisse Wichtigkeit erlangt.

7. Etappe     090902,   44 km

Schwäbisch Gmünd - - Urbach (Rems-Murr-Kr.) - Backnang

Einige Tage später brach ich nach Wetterbesserung wieder auf, um noch so gut wie möglich weiterzukommen. Mittags kam ich mit dem Zug in Schwäbisch Gmünd an, drehte hier noch eine Foto-Runde (Stadtbibliothek und Kriegerdenkmal Schwäb. Gmünd; Stadtbibliothek und Kriegerdenkmal, Madonnenbrunnen und Rathaus Schwäb. Gmünd; Rathaus und Madonnenbrunnen, Johanniskirche Schwäb. Gmünd; Johanniskirche, Münster (Détails) Schwäb. Gmünd; Münster, Detail Schwäb. Gmünd; Münster, Detail, Glockenturm Schwäb. Gmünd; Glockenturm, Fünfknopfturm Schwäb. Gmünd; Fünfknopfturm) und trödelte dann so das Remstal entlang, an Lorch mit seinem Kloster Lorch; Kloster vorbei bis Urbach, wo ich dann in ein Seitental abbog. Das Wetter war irgendwie nicht ganz so der Hit, und im Wieslauftal riss mir der Bremszug, in Rudersberg zahlte ich dann kantig Kohle für einen neuen. Nach dem Dranbauen ging es denn über einen Berg (Blick zurück ins Wieslauftal hinter Rudersberg; Wieslauftal) Richtung Backnang. Oben angekommen bemerkte ich ein verräterisches Verhalten meines Rahmens, und ein wissender prüfender Blick an die richtige Stelle bestätigte meine Vermutung, dass mal wieder der Rahmen im Begriff war, seinen Geist aufzugeben. Noch war der Riss nicht so gruß, so dass ich dachte, ich könnte noch ein gutes Stück weiter, und so fuhr ich den Berg nach Backnang hinunter.
Dort angekommen schaute ich mir die Stadt an (Stiftskirche Sankt Pankratius und Michaelskirche alias Stadtturm Backnang; Stiftskirche St. Pankratius und Michaelskirche (Stadtturm) Backnang; Michaelskirche (Stadtturm), Rathaus Backnang; Rathaus, Marktbrunnen Backnang; Marktbrunnen und suchte gleich mit einen Schlafplatz. Es war zwar noch relativ früh, aber bis Öhringen hätte ich es nicht mehr geschafft, außerdem war ich mit Michi, einem Freund aus Schwäbisch Gmünd, verabredet, um den Abend miteinander zu verbringen. Er kam mit etwas Verspätung (SMS: "Bin gleich da! Noch 5 Minuten!"), aber egal. Erst saßen wir dann ein 'ne Weile auf dem Willy-Brand-Platz herum und setzen uns dann noch bei 'ner Kneipe - zufällig (!) das einzige schwule Lokal im Umkreis von wenigstens zwanzig Kilometern *g* - draußen hin. Als wir den Abend dann schlossen und uns bei meinem Schlafplatz Backnang; Schlafplatz verabschiedeten, fing es ein bisschen an zu regnen ...

Intermezzo 2.1

... was sich bis zum nächsten Tag nicht wesentlich ändern sollte. Als der Wecker klingelte: Regen. Als ich nach dem Umdrehen aus meinem Bushäuschen rauslinste: Regen. Als ich nach dem nochmaligen Umdrehen rauslinste: Regen. Als ich dann schließlich aufstand: Regen. Als ich fertiggefrühstückt hatte: Regen. Als ich eine Zeitung, die in der Kneipe ausgelegen hatte, ausgelesen hatte: Was schon, Regen. Der Wetterbericht war auch nicht besonder verheißungsvoll, so dann ich dann beschloss, BaWü bis auf Weiteres an den Nagel zu hängen und den nächsten Zug nach Hause zu nehmen.
Ich stieg ein gutes Stück vor Mannheim aus, weil ich noch zwei Dinge dort erledigen wollte, nämlich noch eine Fototasche, die es jetzt als Auslaufmodell (das Nachfolgemodell ist nicht halb so schön) hinterhergeschmissen gab, besorgen, und schauen, ob Thorsten schon weggezogen war. Beide Missionen verliefen erfolgreich, so verließ ich die Quadratestadt nach kurzer Zeit und fuhr noch bis Lampertheim, ab wo mein Semesterticket Gültigkeit hatte. Der nächste Zug war meiner, und größere Touren waren für dies Jahr erledigt.
Wieder in Frankfurt angekommen dauerte dauerte nur wenige Kilometer, bis der Riss im Rahmen so weit fortgeschritten war, dass ich es vorzog, auf einem geliehenen Rad den Alltag zu bewältigen.
Wie es der Zufall so will, Wochen später brach ich in Lingen auf, mal die örtlichen Fahrradläden abzuklappern, ob sie nicht vielleicht doch noch ein KTM Lucky (das war vor Jahren schon ein ausgelaufenes Modell) für mich hätten. Auf dem Weg zum ersten fuhr ich durch einen Park, und dort lehnte - außer der Gabel, des Tretlagers und einer Pedale sämtlicher Anbauteile beraubt - ein KTM-Lucky-Rahmen an einem Pumpenhäuschen. Diesen schliff, lackierte und vervollständigte ich in den nächsten ... ahem ... zehn Monaten und konnte ihn dann zu den weiteren Etappen benutzen.


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