14. Etappe 050903, 98 km
Wangen im Allgäu - Ravensburg - Tettnang - Langenargen (Bodenseekr.) - Friedrichshafen - Überlingen
Der nächste Tag begann ganz schön anstrengend mit reichlich Steigungen auf winzigen Sträßchen durch winzige und oft nicht verzeichnete Orte im Allgäu wie Matzen , Lerchensang
oder den Maierhof . Wobei selbst das Wort "Ort" teilweise schon eine ziemliche Übertreibung darstellt. Aber schön war's schon. Ganz besonders, als absehbar wurde, dass es hinter Schlier nur noch bergab gehen würde ;-) . Nach Ravensburg . Ja, ja, genau dahin, wo die Spiele herkommen. Wo es einiges fürs Auge gibt wie zum Beispiel das Obertor und den Mehlsack und die Stadtkirche . Oder das Konzerthaus , den Grünen Turm oder den Blaserturm hinterm Waaghaus . Und auch einige durchgeknallte Leute. Aber das ist jetzt nicht so wichtig.
Von Ravensburg wäre es schön gewesen, bis Meckenbeuren an der Schussen entlangzufahren, aber das ging mangels Weg nur bis Oberzell. Dann ließen wir uns zur B 30 leiten und fuhren eben auf dieser entlang nach Meckenbeuren - sicher jedem ein Begriff aus der Welt der Eisenbahn ("Schduegett, Ulm und Biberach, Meckebeure, Durlesbach. Rullarullarullala ...") ;-). Hier bogen wir schließlich das letzte Mal vor Tettnang ab und gelangten durch einige Hopfenfelder ebendorthin.
In jener Bierbrauerstadt (Torschloss und Bärenplatz , katholische Stadtpfarrkirche ) gönnten wir uns, auch wenn es noch früh am Tage war, einfach mal ein großes Bierchen - Tettnanger natürlich . Huh, das zog gut rein; Alkohol wirkt bei mir immer so schön schnell. Dennoch bereitete es mir wenig Mühe, am Neuen Schloss vorbei den Weg auf schnurgerader Straße durch den Tettnanger Wald nach Langenargen und - endlich! - an den Bodensee zu finden . Zum Baden blies ein zu kalter Wind, und außerdem drängte die Zeit; aber wir nahmen uns fest vor, uns noch mal vom größten See Deutschlands umspülen zu lassen. Weiter ging es gegen den Uhrzeigersinn (was hier aus unbekanntem Grund eher ungewöhnlich ist) auf dem noch schönen Bodenseeradweg.
In Friedrichshafen drückten wir (uns) ein wenig in der Stadt und auf dem Auslöser herum (St. Niklas , Schlosskirche und Gondelhafen , "Der Wellenreiter" ), und nach einem Imbiss beim Kochlöffel (es lebe die Lingener Gastronomie! :-) hitten wir the road again. Aber wirklich. Denn der Bodenseeradweg ist hier viel zu oft nichts weiter als der die nicht gerade wenig befahrene B 31 begeleitende Radweg. Stellenweise teilt man sich hier gar kaum mehr als einen Meter mit Skatern und Gegenverkehr. Enttäuschend.
Auch vom Bodensee selbst hatte ich irgendwie mehr erwartet, aber letztenendes ist er auch bloß ein - wenn auch ganz schön großer - See. Wie dem auch sei, westwärts zogen wir (leider nicht: Westwärts zieht der Wind), mal näher am Ufer, mal weiter weg, mal mit 'nem schönen Blick, mal in Meersburg (erinnert sich noch jemand an die neueren 20-DM-Scheine?) durch die Unterstadtstraße und das Unterstadttor , dann endlich wieder auf kleineren Straßen und Wegen, und mal an der Wallfahrtsbasilika Birnau vorbei. Und schließlich "hintenrum" nach Überlingen rein. Verdammt! Das Stadtschild! Erst mal zwei Kilometer auf der Hauptstraße wieder raus und Foto machen. Aber immerhin, dabei entdeckte ich dann das erste Emsland-Auto auf der Baden-Württemberg-Tour.
In Überlingen nach dem Ansehen von Münster St. Nikolaus, Rathaus und Pfennigturm , von Tschakebrunnen und Pflummernplatz und von Ölberg und Franziskanertor und nach dem ein'n oder anderen Blick über den See nach Wallhausen hinüber zur Krönung des Tages schließlich baden zu gehen, fiel leider ins Wasser. Es bot sich einfach nicht die Möglichkeit, abgesehen vom Strandbad. Aber ich verzichte zu gerne auf den Komfort einer Liegewiese mit Kiosk, wenn ich dafür genausogut kein Geld bezahlen und dann ohne Klamotten ins Wasser hüpfen kann, und auch Benjamin erwog die Möglichkeit des Strandbades offensichtlich nicht. Außerdem hatten wir auch reichlich mit der Schlafplatzsuche zu tun. Mal wieder war eine Wetterverschlechterung angesagt worden, so dass ein Dach über dem Kopf Not tat. An der Stadtmauer gab es zwar ein paar überhängende Felsen, aber so richtdick blickdicht war das nicht. Am Bahnhof gab es einen netten kleinen Rohbau, aber dort ungesehen hineinzukommen wäre eine Sache für David Copperfield gewesen. Höher und höher arbeiteten wir uns auf den Weinberg vor, an der Feuerwehr vorbei und einem Schulzentrum, wo aber aus unerfindlichem Grund die Feuerwehr zugange war. Fast ganz oben fanden wir schließlich einen richtig schönen Fleck , allerdings nur mit Blätterdach, in dem Wäldchen hinter dem Schloss Rauenstein; wenn man auf die andere Seite des letzten Restes Berg ging, fanden sich Igel und eine wunderschöne Sicht über den Überlinger See nach Dingelsdorf und Wallhausen ; wenn man sich hinlegte, lag man wunderbar warm und weich auf einer dicken Schicht Mulch - einfach herrlich!
Natürlich kam aber in dieser Nacht das schlechte Wetter endlich an - um zwei Uhr fing es an zu regnen. Zwar nur kurz; als wir unsere Sachen notdürftig zusammengepackt hatten , war es fast schon wieder vorbei; aber man weiß ja nie. Wir fuhren dann zu den Schulen zurück, wo wir zwar ein Dach über dem Kopf hatten, aber Pflastersteine unten drunter :-/.
15. Etappe 060903, 57 km
Überlingen - Stockach - Konstanz
Auch diese Nacht ging vorbei, und wir gingen auf dem wieder recht unbefriedigenden Bodensee-Radweg bei morgendlicher Kälte und Feuchtigkeit. Hinter Ludwigshafen am Bodensee (Blick auf den Bodanrücken ) wollten wir eigentlich einen Waldweg nehmen, doch das, was wie sein Eingang aussah, wirkte wenig vertrauenserweckend, also benutzten wir die Bundesstraße, die um diese Zeit immerhin noch sehr ruhig war, und zur besten Supermarkt-Öffnungszeit fuhren wir in Stockach ein.
Dessen Zentrum (von unten mit St. Oswald , Hauptstraße und Apotheke Dr. Braun ) liegt - klar - mitten auf 'nem freistehenden Berg. Na ja, nicht so schlimm, hatte man doch wenigstens eine tolle Aussicht (ha ha!) (Die Aussicht des heutigen Morgens hinter dem Hans-Kuony-Brunnen ). Nach ausgiebigem Frühstück und Morgentoilette brachen wir wieder auf.
Auch auf dem Weiterweg nahmen wir, nachdem wir sie per Feldweg erreicht hatten, erst mal 'ne Bundesstraße; zumindest bis Espasingen, ab dort konnten wir bald wieder dem Bodensee-Radweg folgen, der hier endlich wieder richtig den Namen Rad-Wanderweg verdient, aber zwischen Bodman und Wallhausen leider nicht direkt am Ufer entlang führt. Dieser Weg ist - mit Drehkreuzen gesichert - nur Fußgängern vorbehalten. Stattdessen ging es immerhin von 400 Metern auf wenigstens 530 Meter den Bodanrück hoch, durch einen Einschnitt zwischen zwei knapp 700 Meter hohen Bergen. Aber die Strecke ist auch sehr schön. Immer nur Wasser macht einen ja see/hkrank *g*.
In Wallhausen (ein Blick zurück nach Überlingen ... ) wieder and den See gelangt, hielten wir Ausschau nach einem Plätzchen zum Baden; die Sonne hatte schon reichlich an Kraft gewonnen, und wir lagen gut in der Zeit. Ich hatte lediglich am späten Nachmittag einen Zug zu erreichen, da ich abends auf eine Party in Pforzheim wollte. Bei Neuhof fanden wir schließlich eine Stelle, wo man ohne zu bezahlen oder sich allzusehr durchs Gebüsch schlagen zu müssen ans Wasser kam. Hier ging der See wirklich flach los, auch angesichts der Tatsache, dass die normale Wasserlinie doch ein Stückchen höher liegt ... trockener Sommer halt. Ungefähr eine Dreiviertelstunde verbrachten wir im und am Wasser , lange genug, um sich die Fußsohle aufzuschlitzen. Aber was macht schon so ein Kratzer gegen das Vergnügen, das ein Bad bereiten kann.
Nun hieß es, das letzte Stück in Angriff zu nehmen, vorbei an der Insel Mainau , die wir aber im wahrsten Sinne des Wortes links liegen ließen, und durch Staad nach Konstanz.
In Konstanz wartete die ein' oder andere Formalität auf mich. Zum einen die Beantragung einer BahnCard (Argh! Das Passfoto konnte man natürlich nicht nachreichen, und ich hatte selbstverständlich kein aktuelles dabei. So musste ich denn unrasiert und schlecht frisiert in den Fotofix ...). Zum anderen das Lösen der Fahrkarte nach Pforzheim. Und zum dritten - und daran kaute ich schon den ganzen Tag herum, und es bereitete mir überhaupt kein Vergnügen - das Erklären des zweiten vorläufigen Endes dieser Tour. Dazu bewogen mich verschiedene Dinge. Es war nicht abzusehen, wie lange das Wetter der Behauptung im Radio, es würde schlechter, trotzen würde. Mein Hinterreifen hatte einen schon beachtlichen Seitenschlag, bei kräftigem Zutreten sprang meine Kette über das hintere Ritzel, und auch sonst machte mein Fahrrad unschöne Geräusche. Die nächste Übernachtung hätte in Büsingen und damit auf Schweizer Zollgebiet stattgefunden, und ich wusste nicht, ob das wirklich günstig gewesen wäre, zumal es auch nicht sicher war, in einem so kleinen Kaff einen wetterfesten Schlafplatz zu finden. So war es wenigstens nicht unbegründet, dass ich Benjamin um das Mega-Monster-Mörder-Erleben des Schwarzwaldes, worauf er sich sehr gefreut hatte, brachte. Ich hatte mir indes ...
... Intermezzo 4 ...
... ausgedacht, damit er, wenn er schon mal hier war, wenigstens überhaupt den Schwarzwald von innen sehen konnte. Wir würden am nächsten Tag von Villingen-Schwenningen aus aufbrechen und "ganz stressfrei" (meine Worte ...) den Bahnlinien durch Brigach-, Gutach-, Kinzig- und Murgtal folgen. So könnten wir im Notfall einfach am nächsten Bahnhof in den Zug nach Hause steigen. Natürlich war er nicht besonders begeistert von dem Plan, abzubrechen, den ich ihm dann unterbreitete, nachdem wir noch mal schnell wegen des Stadtschildes an die Schweizer Grenze gefahren waren und jetzt in der Konstanzer Altstadt unweit der Lutherkirche saßen. Aber ich tat zumindest so, als hätte ich die besseren Argumente, so dass er sich schließlich doch geschlagen gab. Immerhin, ich hätte ihm ja auch die Karten mit der Route dagelassen, auf dass er alleine weiterführe, doch das wollte er dann auch nicht.
So trennten wir uns also bis zum nächsten Tag, als mein Zug ging.
Intermezzo 4.1.b
Na, Ben, dann schreib doch mal, was Dir an diesem Tag noch so widerfahren ist ... beziehungsweise wo Du so gefahren bist!
Intermezzo 4.1.i
Auf dem Weg nach Pforzheim kam ich im Zug noch mit einem Paar ins Gespräch, das gerade mit dem Fahrrad Italien und die Schweiz bereist hatte . Vor lauter Plaudern wählten wir in Singen das falsche Gleis. Da stand ich dann vor der Wahl, volle zwei Stunden später anzukommen oder eine andere Strecke zu nehmen. Die nahm ich und musste natürlich zuzahlen *grmpf*. Dafür hatte ich dann wenigstens auf der Party meinen Spaß.
Intermezzo 4.2.b
... und was war am Sonntag?
Intermezzo 4.2.i
Am Sonntag in Pforzheim verfuhr ich mich dummerweise und verpasste den Zug um eine Minute. Auch in der Gegenrichtung waren die Züge auf zwei Stunden getaktet ... na toll. Also schlug ich Ben als Beschäftigung vor, schon mal nach St. Georgen weiterzufahren. Als ich endlich dort ankam, ward es schon dunkel, aber wir fanden gleich am Bahnhof einen tollen Platz zum Schlafen .
Intermezzo 4.3
Der nächste Tag begann mit Regen. Aber wir hatten ja Zeit. Zeit, in aller Ruhe wachzuwerden, zu frühstücken, zusammenzupacken. Als wir fertig waren, war der Regen auch fast fertig, so dass wir uns bald aufmachen konnten, einen Sprung über die Wasserscheide zu machen in das Nussbachtal hinein, wo es richtig fett bergab geht. In Triberg und damit an der Gutach angekommen pausierten wir. Als wir schließlich die Gutach weiter hinunter fuhren, an der größten Kuckucksuhr der Welt vorbei, klarte auch der Himmel ein wenig auf. Im Gutachtal ist schön Radfahren auf landwirtschaftlichen Wegen, und wegen der wirtlichen Landschaft ist es auch sehr schön dort .
Im Zug nach Pforzheim war ich mit einer Frau ins Gespräch gekommen, die sich in dieser Gegend ganz gut auskannte, und sie hatte mir das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof empfohlen, in dem original Schwarzwaldhäuser neu aufgebaut worden waren, und an dem wir jetzt vorbeikamen. Ich musste nicht unbedingt hinein, aber ganz uninteressiert war ich auch nicht, genau wie Benjamin; so sind wir halt "auf'n halbes Stündchen" rein . Wen kümmert's, dass vier halbe Stündchen draus wurden, wir hatten ja Zeit.
Bald danach gelangten wir an die Gutachmündung, ab hier hieß es bergauf zu fahren, vierzig Kilometer weit durch das Kinzigtal (bei Halbmeil: ), auf der nicht wenig befahrenen B 294, die auch noch häufig ohne Radweg daherkam. Wenigstens schien die Sonne (so dass man eigentlich rein wettertechnisch auch durch das wesentlich idyllischere Wolfachtal hätte fahren können. Aber mein Fahrrad ...). Warum ich dieses Bild , entstanden bei Schiltach mit dem Titel "nicht noch'n Foto!" genannt habe, sei dahingestellt ...
In Loßburg lotste man uns mit einem beschilderten Radweg einen Berg hoch - nicht schlecht, der Aussichtsturm, der sich dort oben fand, vor allem bei der guten Sicht, die gerade herrschte . Danach ging es dann auf Waldwegen noch ein bisschen hoch bis zur nächsten Straße, nur um die Freude, nach Freudenstadt herunterfahren zu können, zu mehren. Dort angekommen, suchten wir erst mal - es war kurz vor Ladenschluss - einen Supermarkt, weil unser beider Vorräte doch etwas gelitten hatten übers Wochenende. Nach einem Verschnaufer auf dem gigantischen Marktplatz einigten wir uns drauf, noch so lange weiterzufahren, bis es dunkel würde.
Nun folgten wir der "Tour de Murg", die schon ab Freudenstadt ausgeschildert ist, obwohl hier nur der Forbach, ein Seitenfluss der Murg, vorbeifließt. Zu diesem ging es mit einer rasanten Abfahrt hinunter, und dann gemächlich weiter über Baiersbronn, wo wir tatsächlich an die Murg gelangten, der wir dann über Heselbach bis Schönegründ folgten. Statt im Talgrund zu bleiben, ließen wir uns eher aus Versehen in das ein gutes Stück höher gelegene Ortszentrum leiten und kamen oben an der Verbindungsstraße zwischen der B 462 im Tal und der B 294 auf dem Berg hinaus. Dort an der Ecke stand ein wunderbar geräumiges Bushäuschen; und weil es inzwischen doch schon dämmerte, blieben wir einfach dort .
Intermezzo 4.4
Am Ende einer mal wieder ziemlich kalten Nacht (t)rollten wir (uns) wieder ins Tal hinab, wo wir auch den "richtigen" Radweg wiederfanden. Zwischendurch kamen wir hier durch Forbach - warum heißt das eigentlich so, wo doch der Forbach schon vor 25 in der Murg verschwunden ist? - und Gaggenau - hier frühstückten wir nach dem Aufstöbern einer sehr günstigen Bäckerei ausgiebig - und verließen kurz danach den Schwarzwald und die Murg. Hinter Muggensturm und Neumalsch fuhren wir in den Hardtwald hinein, den ich teilweise von den Waldfkk-Radtouren schon kannte. Ein Stück weit, bis zum Epplesee, nahmen wir die "Originalstrecke", und im See gönnten wir uns eine kleine Abkühlung und Wäsche.
Wie wir dann nach Karlsruhe hineingefahren sind, weiß ich gar nicht mehr, Tatsache ist auf jeden Fall, dass wir es sind, ein Weilchen dort blieben, ein paar Einkäufe machten und die Stadt hinter dem Schloss
auf einer der schnurgeraden Alleen durch den Hardtwald verließen. Ab hier hatte ich keine Karten mehr dabei, musste also nach Autopilot fahren. Verschärfend kam hinzu, dass ich mir aufgrund einer Fehleinschätzung der Entfernung in den Kopf gesetzt hatte, heute noch den Geltungsbereich des Semestertickets, sprich die hessische Landesgrenze (au Backe, das Semesterticket gilt noch ein ganzes Stück weiter, aber das habe ich auch noch übersehen), zu erreichen. Und Gegenwind hatten wir auch noch. Bis Friedrichstal merkten wir davon nicht ganz so viel, aber auf dem Weg nach Graben-Neudorf kamen wir aus dem Wald heraus, da wurde es dann doch schon etwas zugig. In Graben hielten wir noch mal an einem Imbiss an und packten im Supermarkt nebenan noch zwei Alcopops für den Abend ein.
Weiter ging es, über Waghäusel und Reilingen, Hockenheim und Ketsch nach Schwetzingen. Hier machten wir schon wieder einen Zwischenstopp an einem Supermarkt. Aber es war auch Zeit für eine Pause. Im Schweinsgalopp ging es weiter, in Ladenburg über den Neckar, dann hinüber zur B 3, durch Lützelsachsen, wo das Semesterticket anfängt, und Weinheim, wo Benjamin berechtigterweise zu nörgeln anfing und wo die Verkehrsführung sehr auf Autofahrer abgestimmt ist, die letzten Kilometer bis zur Landesgrenze. Hier waren es noch mal drei bis Heppenheim, wo wir uns nach ein wenig Suchen für ein Gebüsch an einer Kreuzung entschieden. Alcopops nach dem Zähneputzen zu sich zu nehmen, ist schon rein geschmacklich nicht wirklich der Burner ...
Aus unserem Gebüsch unter das Vordach eines Tiergeschäfts in der Nähe vertrieb uns um fünf Uhr früh ein Regenschauer.
Intermezzo 4.5
Gegen sechs wurde die benachbarte Tankstelle "hochgefahren", so dass an Schlaf nicht mehr wirklich zu denken war. So brachen wir halt mit dem ersten Morgengrauen auf. In der Tat ein Morgengrauen, und so blieb auch der restliche Tag. Schmuddelig und ungemütlich; in Bickenbach kam noch ein Schauer runter, und wir schauten am Bahnhof, ob vielleicht ein günstiger Zug käme. Nö. Aber der Schauer war auch bald vorbei, und wir zogen weiter, durch Eberstadt, Darmstadt und Langen endlich in mir bekannte Gefilde; den Weg vom Langener Waldsee nach Frankfurt kenne ich im Schlaf. Noch vor zwölf Uhr mittags betrat ich die Wohnung, die in den nächsten Tagen Schauplatz von Dreharbeiten werden sollte. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderenmal erzählt werden. Auf Anfrage. ;-)
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